Hestra Matsuoka Vietnam wurde im März 2018 eröffnet

In Nordvietnam hat Hestra die perfekten Bedingungen gefunden, um hochqualitative Handschuhe zu produzieren. Es waren hauptsächlich die Menschen und die Handwerkskultur dieser Region, die für dieses schwedische Familienunternehmen den Anreiz boten, hier eine der modernsten Handschuhfabriken der Welt aufzubauen.

Das Familienunternehmen hat zwei Jahre damit verbracht, diese brandneue, ultramoderne Handschuhfabrik in der Hafenstadt Hai Phong, 20 Kilometer südöstlich von Hanoi, zu errichten. Das Unternehmen wurde registriert und es wurde ein Gebäude in einem Industriegebiet nahe des hochwichtigen Hafens erworben. Als Nächstes investierte das Unternehmen in innovative Maschinen und Vorrichtungen und stellte mithilfe der Botschaft und Business Sweden ein Team aus 120 qualifizierten Mitarbeitern ein.

Heute produziert Hestra Matsuoka Vietnam sowohl Mode- als auch technische Sporthandschuhe. Die Mitarbeiterzahl ist mittlerweile auf fast 300 gestiegen. Die Fabrik gilt nun als typisches Beispiel einer erfolgreichen Interaktion zwischen schwedischen Firmen und ausländischen Behörden, Unternehmertum aus Småland und der vietnamesischen Tradition der Produktion von Lederwaren. Gleichzeitig zeigt die Fabrik die Wichtigkeit der Eigenproduktion für die Marke Hestra.

„Die Handschuhproduktion verlangt viel praktische Arbeit und somit Mitarbeiter mit dem richtigen Fachwissen. Diese Kultur der Industrie und des Handwerks existiert leider nicht mehr in Nordeuropa. Allerdings gibt es sie noch in bestimmten Regionen Südostasiens, wie z. B. hier in Nordvietnam“, sagt Hestras Geschäftsführer Anton Magnusson.

Als ausgebildeter Handschuhhersteller – und Großenkel des Gründers Martin Magnusson – weiß er ganz genau, wie viel Expertise das Nähen von Handschuhen verlangt. Seit 2013 ist Anton Magnusson für die verschiedenen Übersee-Produktionseinheiten des Unternehmens zuständig. In seiner Rolle als Geschäftsführer baute er die erste Hestra-Fabrik in Ungarn auf, bevor er das Projekt zur Erstellung einer brandneuen Anlage in Vietnam übernahm. Für Anton stellte diese Arbeit eine wichtige und lehrreiche Erfahrung dar:

„Die Menschen hier sind so unglaublich talentiert und intelligent, wenn es um die Lösungsfindung für die von uns identifizierten Bedürfnisse geht. Wir können viel von ihnen lernen und sind sehr dankbar, dieses Know-how bei uns im Unternehmen zu haben.“

Voraussetzungen für Qualität und Nachhaltigkeit

Der zweite wesentliche Grund zum Aufbau einer eigenen Fabrik lag darin, die Kontrolle über die Produktion zu bewahren. Laut Anton Magnusson, CEO, ist dieser Faktor in Bezug auf Qualität, Planung und Nachhaltigkeit äußerst wichtig:

„Dank dieses Schritts können wir gewährleisten, dass unsere Handschuhe mit der Sorgfalt und gemäß den Umweltstandards und Arbeitsbedingungen produziert werden, die von uns und unseren Kunden erwartet wird.“

Hestra Matsuoka wird in Kürze die Zertifizierung nach dem internationalen Qualitätsstandard ISO 91 erhalten. Die Umweltzertifizierung nach ISO 141 ist für 2022 geplant. Hestra befolgt schon jetzt den strengen Umweltplan der Stadt Hai Phong und hat ihre Fabrik in einem Gebiet mit ausgezeichneter Infrastruktur in Bezug auf Grauwasser- und Abfallmanagement, Energieversorgung und Transport aufgebaut.

Das Unternehmen hat sich ebenfalls der BSCI (Business Social Compliance Initiative) angeschlossen, einer EU-Organisation, welche die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie prüft. Hestras Arbeitsstätte in Vietnam erhielt Bestnoten dank der Ausstattung mit einer modernen Klimaanlage und Lüftung, viel natürlichem Licht, einer Kantine mit kostenlosem Mittagessen für Mitarbeiter sowie einer fairen Entlohnung und menschenwürdigen Arbeitszeiten.

Die menschliche Komponente

"Der Geschäftsführer von Hestra Matsuoka, Terry Yamamoto aus Japan, stimmt zu, dass die Arbeitsbedingungen eine wesentliche Rolle spielen.

„Es geht darum, einen attraktiven Arbeitsplatz zu schaffen. Qualifizierte Arbeitskräfte sind sehr gefragt“, erklärt er.

„Maschinen kann man einfach kaufen, aber qualifizierte Arbeiter müssen wir suchen.“

In vieler Hinsicht gilt für Terry das Gleiche. Er arbeitet schon sein ganzes Leben mit Handschuhen und steht seit über 20 Jahren mit Hestra in Kontakt. Für die Stelle des Geschäftsführers des neu gegründeten vietnamesischen Unternehmens war er Anton Magnussons Wunschkandidat.

Terry berichtet, dass ungefähr 40 Arbeiter aus einer nahegelegenen, geschlossenen Handschuhfabrik sechs Monate vor der tatsächlichen Eröffnung der Fabrik eingestellt wurden, um sicherzustellen, dass sie bei Hestra landen. Das beweist, wie unentbehrlich der menschliche Faktor ist. Zusätzlich zur Rekrutierung und den besten Arbeitsbedingungen spielt auch die Weiterbildung eine wichtige Rolle:

„Alle unsere Näherinnen lernen, den gesamten Handschuh zu nähen, nicht nur bestimmte Komponenten, wie es in vielen anderen Fabriken in Asien üblich ist“, sagt Terry.

„Der Einführungsprozess dauert dadurch länger, aber wir glauben, dass sich die Investition auszahlt. Unsere Mitarbeiter erhalten ein besseres Verständnis des Gesamtprodukts und können an verschiedenen Stationen in unserer Produktion arbeiten, was in der Arbeitsplanung größere Flexibilität ermöglicht.“

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Einen schwedischen Winter erleben

Hestra Matsuokas erste Mitarbeiterin hatte allerdings gar keine Verbindung zur Handschuh- oder Textilindustrie. Pham Thi Thuan aus Vietnam arbeitete für das Unternehmen, das Hestra sein Gebäude verkaufte. So lernte sie Anton Magnusson kennen. Nachdem der Kauf abgeschlossen war, fragte er sie, ob sie an einem Job als seine Assistentin interessiert sei (zusätzlich zu ihrer Muttersprache spricht sie fließend Englisch).

„Ich freue mich sehr, dass sie den Job angenommen hat“, sagt Anton Mangnusson, CEO und fährt fort:

„Thuan war während des Prozesses eine immense Unterstützung und eine große Hilfe im Austausch mit den Behörden, den Bauarbeitern und anderen örtlichen Partnern. Und sie hat mir mein erstes Moped organisiert, damit ich zur Arbeit fahren konnte!“

Heute arbeitet Thuan als persönliche Assistentin von Terry Yamamoto und unterstützt ebenfalls die Produktionsplanung. Während ihrer Zeit bei Hestra hat sie viel über Handschuhe und den Produktionsprozess gelernt. Sie war auch schon mehrmals in Schweden – sogar im Winter:

„Es war unglaublich kalt! Daher war es für mich eine wichtige Erfahrung, um zu verstehen, wo und warum unsere Handschuhe benötigt werden“, sagt Thuan.

Here is Terry Yamamoto and Pham Ti Thuan

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